Eine willkommene Abwechslung

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Letztes Wochenende haben Elvia und Michelle die Kinder in einem abgelegenen Dorf im Bezirk Santa Bárbara besucht. Dieses Dorf ist eines der ärmsten in ganz Guatemala.

Das Dorf liegt abgelegen, etwa drei Stunden von Guatemala City entfernt.

Die meisten Menschen leben in Wellblechhütten oder anderen notdürftig gebauten Häusern, die aus Mais-Stielen oder anderem billigen und unzureichenden Material gebaut wurden. Die Familien in diesem Dorf haben grosse Schwierigkeiten, genug Geld zu verdienen um ihre Kinder zu ernähren, einige Kinder leiden deswegen unter Mangelernährung. Viele Eltern arbeiten auf den Plantagen in der Umgebung, aber diese Jobs sind nur saisonal verfügbar und zudem unterbezahlt. Dazu kommt, dass viele Mütter bis zu sechs Kinder allein durchzubringen haben, da die Väter entweder im Gefängnis oder ganz abwesend sind. 

Viele Familien leben in Behausungen wie diesen.

Es ist auch eines der Dörfer, in denen wir während der Pandemie Lebensmittelpakete verteilt haben und jetzt mehr als 40 Kindern den Zugang zu Bildung durch Schulmaterial-Pakete ermöglichen. 

Am Sonntag haben Michelle und Elvia alle Kinder und Jugendlichen aus dem Dorf eingeladen, den Tag mit ihnen zu verbringen. Dazu haben sie einen grossen Raum neben der Schule gemietet. Zuerst haben sie gemeinsam Lieder gesungen, Geschichten vorgelesen und Gespräche geführt. Die Themen reichten von Bibelgeschichten über die Schwierigkeiten, die sie in der Schule haben bis zu Problemen zu Hause und Häuslicher Gewalt. In diesen abgelegenen Gebieten Guatemalas, wo die Menschen eingeschränkten Zugang zu Bildung haben sind Alkoholismus, Häusliche Gewalt und Vergewaltigungen an der Tagesordnung. Für die Menschen dort ist es einfach ein Teil ihres Lebens, über den sie kaum sprechen oder in Frage stellen. Im Rahmen unseres Bildungsprojekts versuchen wir auch sie für diese Themen zu sensibilisieren und ihnen beizubringen, dass sie diese Dinge nicht einfach so hinnehmen müssen. Leider ist es aber sehr schwierig, da Guatemala eine patriarchale Gesellschaft ist, in der Frauen oftmals sanktioniert werden, wenn sie etwas nicht akzeptieren. 

Die Kinder hatten sehr viel Spass.

Nachdem sie die Kinder auf den Tag eingestimmt hatten, verteilten sie Englischbücher, die wir zu einem sehr günstigen Preis vom lokalen Schulbuch-Hersteller beziehen konnten. Auf spielerische Weise haben sie den Kindern ihre ersten Wörter auf Englisch beigebracht. Die Kinder waren zwischen 6 und 16 Jahren alt, also teilten sie sie in Gruppen ein, in denen sie gemeinsam Aufgaben lösen konnten. 

Spielend haben die Kinder ihre ersten Wörter Englisch gelernt.

Am späten Nachmittag begleiteten Elvia und Michelle die Kinder nach Hause und liefen zum Abschied mit der ganzen Gruppe durch das Dorf. Es war ein Tag voller Freude und Elvia und Michelle sind mit vollem Herzen abgereist, weil sie den Kindern eine willkommene Abwechslung zu ihrem sonst sehr schwierigen Alltag ermöglichen konnten. Die Kinder waren darüber unendlich dankbar und fragten, wann sie denn wieder kommen würden. Es war für alle eine wunderschöne Erfahrung und der nächste Besuch im Dorf ist schon in ein paar Wochen geplant. 

Die Familien bekamen auch Lebensmittelrationen.

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